Unsere Tiere


Heidschnucke

Heidschnucke

Beschreibung:

Die graue gehörnte Heidschnucke stammt aller Wahrscheinlichkeit nach vom Mufflon Sardiniens und Korsikas ab. Ursprünglich beweidete sie den großen Lebensraum der „Heideschafe des Nordens“. Dieser erstreckte sich von der Bretagne über Schottland, Norddeutschland und Skandinavien bis nach Sibirien. In Norddeutschland hat sie sich seit Jahrhunderten auf den trockenen Heidestandorten des Lüneburger Raumes durchgesetzt.

 

Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Graue Gehörnte Heidschnucke die bedeutendste Nutztierart in dieser Region. Sie ist in beiden Geschlechtern gehörnt, bei den Widdern formt sich das Gehörn zur Schnecke.

Die Heidschnucke, auch „Schnucke“ genannt, ist sehr genügsam und frisst das trockene Heidekraut sowie alles was am Wegrand wächst. Sie versteht es, den dürftigen Pflanzenbewuchs der Heide oder ähnlich karger Flächen voll zu nutzen. Deshalb wird es heute in erster Linie zur Landschaftspflege eingesetzt.

 

Die Heidschnucken haben ein feines, trockenes Fundament und stehen auf eher zierlichen Beinen. Die Klauen sind ausgesprochen hart, was ihnen eine hervorragende Marschfestigkeit verleiht. Tägliche Wegstrecken von mehreren Kilometern verkraften sie gut. Sie sind ausgesprochen lebhaft. Sprünge über Gräben oder ähnliches stellen kein Problem für sie dar. Dennoch benötigt die Heidschnucke als Wiederkäuer Ruhezeiten. Auffällig gegenüber z.B. Fleischschafrassen ist, dass die Tiere einen ausgeprägten Herdentrieb behalten haben, der sie früher vor Angreifern schützte, und auch in den Ruhephasen eng beieinander bleiben.

 

Die Heidschnucken gehören zu den Gemischtwollrassen. Über dem weichen Unterfell schützt das grobe Grannenfell vor Witterungseinflüssen. Die Wolle ist etwas kratzig und stellt somit heute keinen Wirtschaftswert mehr dar. Das Gewicht schlachtreifer Jährlinge beträgt etwa 30 - 35 kg, das der Muttertiere um die 45 kg. Böcke wiegen bis ca. 75 kg.

Heidschnucken sind saisonal brünstig. Im Oktober ist die Bockzeit; nach einer Tragezeit von 150 Tagen kommen im Frühjahr die Lämmer zur Welt. Meistens ist es ein Lamm, aber auch Zwillingsgeburten kommen vor. Die Lammungen erfolgen meist problemlos. Die Muttern weisen ausgesprochen gute Muttereigenschaften auf.

Bei der Geburt sind die Lämmer tiefschwarz gefärbt. Im Laufe eines Jahres ändert sich die Färbung über Braun ins Silbergraue, was zur Namensgebung „Graue Gehörnte Heidschnucke" führte.

Im Mai werden die erwachsenen Tiere geschoren, ab ca. August die Lämmer.

 

Schnucke kommt übrigens von „Schnökern“, was Neugier- und Abwechslungsfraß bedeutet.

 

Zuchtziel ist heute ein bodenständiges, anspruchsloses, widerstandsfähiges Schaf für die Landschaftspflege in Koppel- und Hütehaltung. Die wertvollen Fleischpartien werden auch bei knapper Futtergrundlage gut ausgebildet. Vom ausgeprägten Bewegungsdrang profitiert die Fleischqualität, die durch langsame Zunahme und gut durchblutetes Muskelfleisch hervorragend ist (wenig Fett und Cholesterin und hoher Anteil an Omega3-Fettsäuren). Der Geschmack des Fleisches ist bei ausgesprochener Zartheit leicht wildbretartig.

 

Steppenrind

Steppenrind

Beschreibung:

Das ungarische Steppenrind erreicht eine Schulterhöhe von 138 bis 148 cm sowie ein Gewicht von 600 bis 950 Kg. Dabei werden die Bullen deutlich größer und schwerer als Kühe. Die Rinder haben insgesamt eine schlanke Erscheinung, sind großrahmig und hochbeinig.

Insbesondere die Bullen haben lange und ausladende Hörner, die einen runden Querschnitt und deutlich größeren Durchmesser aufweisen als die der Kühe. Die Hörner können eine Länge von bis zu gut 90 cm haben. Die Färbung der Hörner ist meist cremefarben, die Spitzen weisen eine dunkle, fast schwarze Pigmentierung auf.

Das Fell weist eine gräuliche bis dunkelgraue Färbung auf und ist recht rauhhaarig. Die Schnauzenspitze, die Ohren sowie die Partie um die Augen sind dunkel gefärbt. Auch die Schwanzquaste und die Fellpartie oberhalb der Hüfte ist dunkel. Die Hufe sind sehr robust und wie geschaffen für den Lebensraum in der Steppe. Die Haut ist blauschwarz gefärbt. Die Kombination der blauschwarzen Haut und des hellen Felles stellt eine Anpassung an den Lebensraum der Steppe dar. Zum einen schützt die schwärzliche Haut vor der teilweise starken UV-Strahlung, zum anderen reflektiert das helle Fell die Sonnenstrahlen.

 

Das Ungarische Steppenrind ist eine der ursprünglichsten Rinderrassen überhaupt. Es zeichnet sich durch seine Anspruchslosigkeit, Robustheit und Krankheitsresistenz aus, aber auch Schwer- und Fehlgeburten sind nahezu unbekannt. Sie sind anspruchslos und langlebig.

Aufgrund historischer Aufzeichnungen konnte festgestellt werden, dass das Ungarische Steppenrind bereits im neunten Jahrhundert in Osteuropa und speziell in Ungarn gehalten wurde. Die ausdauernden Tiere wurden aufgrund des schmackhaften Fleisches und der fetthaltigen Milch (rund 6 % Fettgehalt) geschätzte Nutztiere. Zudem wurde das Steppenrind als Arbeitstier genutzt.

 

Die Ungarischen Steppenrinder können sich ganzjährig fortpflanzen. Nach einer Tragezeit von durchschnittlich 280 bis 290 Tagen bringt die Kuh ein Jungtier zur Welt. Zwillingsgeburten sind sehr selten. Die Kälber haben ein rotbraunes, teilweise auch rotgelbes dichtes Fell. Aufgrund der fetthaltigen Milch wachsen sie sehr schnell.

 

Ausgewachsen sind Ungarische Steppenrinder allerdings erst  mit rund fünf bis sechs Jahren. Sie können ein Alter von bis zu 23 Jahren erreichen. Auch eine Schlachtreife erreichen die Tiere mit frühestens 3 Jahren.

 

Mit Ende des 19. Jahrhunderts ging der Bestand immer weiter zurück, da die Steppenrinder die Anforderungen einer „modernen“ Landwirtschaft nicht mehr erfüllten und ihre Arbeitskraft durch die Motorisierung überflüssig geworden war. Die Anzahl der Steppenrinder ging bis auf 6 Stiere und 187 Kühe zurück.

 

Heute ist das Ungarische Steppenrind eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse. Es wird nur noch selten als Nutzvieh gehalten.

Die ungarischen Steppenrinder spielen aber zunehmend wieder eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der ungarischen Pussta. Dort hüten Hirten in traditioneller Tracht große Herden - auch als Attraktion für Touristen.

 

Unsere eigene Erfahrung

Die Tiere sind in ganzjähriger Freilandhaltung scheu.

Aufgrund des klaren selbstbewussten Charakters sind sie souverän.

Die Tiere zeigen in der Herde ein gutes soziales Verhalten. Schwergeburten oder sonstige Probleme bei der Kälberaufzucht gab es bei uns bisher nicht. Dies bedeutet auch, dass die Tiere in keiner Weise mit Medikamenten behandelt werden müssen.

Sie ernähren sich ausschließlich von Gras bzw. im Winter Heu- und Silage.

 

 

Wollschwein

Wollschwein

Beschreibung:

Seinen Ursprung hat das Wollschwein auf dem Balkan, vorallem in Ungarn, Serbien und Rumänien. Es ist eine der ältesten reinerhaltenen Schweinerassen Europas. Das Wollschwein kommt in drei verschiedene Farben vor, die als eigenständige Rassen angesehen werden können: das blonde Wollschwein, das Schwalbenbäuchige Wollschwein und das rote Wollschwein. Tatsächlich trägt es feste, gekräuselte Borsten mit feiner Unterwolle im Winter und  feine glatte und kurze Borsten im Sommer. Die Ferkel sind gestreift wie Frischlinge beim Wildschwein. Das Wollschwein ist auch unter dem Namen Mangalitza- Schwein bekannt. Für diese Bezeichnung gibt es verschiedene Erklärungsansätze, so bedeutet Mangalitza „Walzenförmig“. Das Rumänische Wort „Mancare“ bedeutet „Essen“. Das aus dem Serbokroatischen stammende „Mangulica“ oder „Mangulac“ beschreibt „leicht fest werdend“, das Wort „Mangala“ ist slawischen Ursprungs und beschreibt ein guten Ernährungszustand ein “Mangala svinja“ wäre demnach ein Schwein, das gut zunimmt.

 

Eigenschaften und Eignung:

Das Wollschwein ist robust und eignet sich ideal für die Freilandhaltung, das dichte Borstenkleid und eine Speckschickt schützen dabei vor extremer Witterung. Das Fleisch ist stark marmoriert, was zu einem exzellenten Geschmack führt und reich an wertvollen ungesättigten Omega 3 Fettsäuren sowie vielen weiteren Inhaltsstoffen. Bei artgerechter Haltung und Fütterung der Wollschweine kann eine hervorragende Fleischqualität mit besonders gutem Nährwertgehalt erreicht werden. Dadurch wird es bei qualitätsbewussten Kunden und auch in der gehobenen Gastronomie immer beliebter. Gute Abnehmer für die Produkte sind für die Schweinezüchter notwendig, damit sie weiter züchten können und diese besondere gefährdete Nutztierrasse erhalten bleibt.
 

Zuchtgeschichte:

Bis in die 1950er Jahre war das Wollschwein als Speckschwein weit verbreitet. Genau dieser üppige Speck drängte die Rasse dann, aufgrund veränderter Essgewohnheiten hin zum mehr mageren Fleisch, an den Rand der Ausrottung. Das einst in Ungarn Millionenfach gehaltene Wollschwein, wurde ab dem 1960er Jahren kaum noch nachgefragt und auch nicht mehr gezüchtet. Im Jahr 1993 gab es weniger als 200 Tiere. Gerettet werden konnte es durch die in den 1970er Jahren gegründeten Staatlichen Genbanken in Ungarn. Die Genetische Nähe des Wollschweins zum schwarzen Iberico-Schwein löste eine hohe Nachfrage nach Wollschwein Schinken für die Produktion hochwertige Spanischer Schinkenprodukte der Spitzenklasse aus und war der Durchbruch der Rettung der Wollschweine.

 

 

Vorwerkhuhn

Vorwerkhuhn

Beschreibung:

Das Vorwerkhuhn wurde um die Jahrhundertwende nach vorgefaßtem Plan von Oskar Vorwerk gezüchtet.

Vorwerkhühner wurden ab ca. 1900 aus Lakenfeldern, gelben Orpington, gelben Ramelslohern, Andalusiern und den Sotteghams gezüchtet. Im Jahre 1912 wurden die Zuchtergebnisse in Hannover und Berlin erstmals gezeigt: Sehr kräftige, gedrungene, nicht zu knochige Landhuhnform mit kaum mittelhohem Stand. Beide Geschlechter mit gleichen Zeichnungsanlagen. Zuchtziel ist einst und heute ein derbes, kräftiges und gedrungenes Landhuhn mit guten wirtschaftlichen Eigenschaften, das mit seiner schönen sattgelb-rötlichen Farbe und den schwarzen Behängen auf jeden Bauernhof passt.

Um der Zucht zu dienen, wurden sehr viele Tiere nach Sachsen, Thüringen und Schlesien abge-

geben, womit sich der Schwerpunkt der Zucht in dieses Gebiet verlagerte. Als Zweinutzungsrasse entsprach es vor 100 Jahren den Bedürfnissen der Hühnerhalter: Wetterhart, frühreif und bei freiem Auslauf und guter Weide ein sehr guter Futtersucher, daher sparsam im Futterzusatz. Die Legeleistung im ersten Jahr beträgt ca. 150 gelbliche Eier. Das etwa 2,5 kg schwere Huhn ist wetterhart, frühreif, hat einen geringen Bruttrieb, gilt als Nichtflieger (dies hat sich bei uns auf dem Schnuckenhof als gegenteilig erwiesen…)  und ist ein guter Futtersucher. Im Wesen ist das Vorwerkhuhn gutmütig, lebhaft aber nicht scheu. Die Hähne vertragen sich in der Regel recht gut miteinander.

Das Vorwerkhuhn gilt als erhaltenswerte Rasse, deren Erbanlagen z.B. für die Biolandwirtschaft zukünftig wertvoll sind.

Anfang 1999 wurde der Erhaltungszuchtring „Vorwerkhuhn“ gegründet. In dieser geschlossenen Zuchtgemeinschaft können ursprüngliche Erbanlagen erhalten werden, da das Einkreuzen anderer Rassen ausgeschlossen ist. Die Inzucht wird durch planmäßige Weitergabe von Hähnen minimiert. Eigröße, Legeleistung und Entwicklung können beobachtet und so, durch gezielte Auslese, verbessert werden. Natürlich wird auch der Rassestandard beachtet.

Als Bruteier-Mindestgewicht sind 55 g vorgegeben. Ein so attraktives Huhn soll auch der Goldvogel unter den Hühnern bleiben.

Neben der Ursprünglichkeit und Robustheit der Hühner ist für uns ganz besonders wichtig, dass die Eier außerordentlich geschmackvoll und ein wirklicher Genuss sind!